Natursteine lassen sich nach ihrem Vorkommen einteilen in Lockergestein und Festgestein. Des Weiteren lassen sich je nach Verarbeitungstechnik Weichgestein und Hartgestein kategorisieren. Mit der letzteren Einteilung können Fachleute zum einen die Bearbeitungstechnik und zum anderen die Gebrauchseigenschaften bestimmen. Die Härte und Festigkeit des Naturgesteins, als auch die Oberflächenbeschaffenheit und der Grad der Beanspruchung sind wichtige Parameter der Natursteinbearbeitung und des Verwendungszweckes. Naturwissenschaftlich wird Naturstein, je nach Entstehung, in drei Gesteinsklassen unterteilt. Erstarrungsgesteine, die durch vulkanische Prozesse an die Erdoberfläche gelangen und dort erkalten. Sowie Ablagerungsgesteine, die durch Sedimentation und entsprechende Druckverhältnisse an der Erdoberfläche zu finden sind. Die letzte naturwissenschaftliche Kategorie der Natursteine beinhaltet die Umwandlungsgesteine, die einer Metamorphose unterliegen, die Druck und Temperaturschwankungen mit einbezieht.
Abbau
Natursteine werden in Steinbrüchen mit Seilsägen abgebaut. Sprengstoff wird heutzutage nur noch selten eingesetzt. Mit den Seilsägen werden Lösefugen in das Gestein gesägt. Falls die Steinblöcke dann noch zu groß sind werden sie mit Steinspaltwerkzeugen weiter bearbeitet und auf die entsprechende Größe gebracht. Die Rohblöcke werden auf dem Steinbruch mittels Kran auf einen Radlader verfrachtet und für den weiteren Transport befestigt. Abtransport zu den Steinverarbeitenden Betrieben wird mit Lkws bewerkstelligt. Die in Europa verwendeten Natursteine kommen meistens aus China, Süd-Afrika und Südamerika.
Verwendung
Verarbeitung und Verwendung der Natursteine erfolgt in vielen Bereichen. Die Industrie verwendet Schotter und Granulate zur Zementherstellung. Im Innenausbau werden Fassaden verkleidet, Küchenarbeitsplatten und Tische hergestellt, genauso wie Treppen und Bodenbelag. Mit der unterschiedlichen Zusammensetzung des Gesteins lassen sich unterschiedlichste Oberflächen handwerklich herstellen. Die so der Funktion und der optischen Anforderung angepasst werden können. In der Steinbildhauerei werden Denkmäler und Skulpturen gefertigt und auch Natursteinmauerwerk aufgebaut. Die natürlichen Farbunterschiede und Einschlüsse des Steins fließen in Stil und Design von Konstruktionen und Produkten aus Naturstein mit ein. Zum Erhalt des Steins und seiner Oberfläche ist eine schonende Pflege, die exakt an die jeweilige mineralische Zusammensetzung angepasst ist äußerst wichtig. Eine mögliche Verschmutzung und Abnutzung der Oberfläche ist auch von dieser Kombination abhängig. Weitere Gesichtspunkte sind Nutzungszweck und die Umwelteinflüsse, denen das Gestein ausgesetzt ist. Im Gartenbau erfährt der Naturstein auch eine vielfältige Anwendung sowohl in Stein- und Plattenformen, als auch in Granulaten und Pflanzenerde. Hochbeete können aus Naturstein errichtet, und qualitativ hochwertige Pflanzungen beispielsweise mit Lavasteingranulat durchgeführt werden. Da die Verwendung von Stein als Werkzeug und Baumaterial so alt wie die Menschheitsgeschichte ist, beschäftigen sich auch viele Museen, Forschungsinstitute und Fachverbände mit dem Material. Es existieren europaweite Richtlinien für die Gewinnung und Bearbeitung des Natursteins.
Ökologischer Fußabdruck
Gegenüber anderen Materialien erfordert die Gewinnung und Verarbeitung von Naturstein einen wesentlich geringeren Energieaufwand und ist unproblematisch was die Entsorgung angeht, da viel weniger Schadstoffe enthalten sind. Fassadenkonstruktionen aus Naturstein zum Beispiel haben eine hervorragende Ökobilanz.